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Wie gehen Unternehmen heute mit Talenten um?

1. Juli 2015 - 17:11

Es gibt im Wesentlichen zwei verschiedene Auffassungen von „Talent“: Viele Unternehmen haben mittlerweile ein „Talent Management“ etabliert, das sich vor allem um die Förderung der besten Talente für Schlüsselpositionen kümmert. Hier geht man davon aus, dass jemand ein Talent für eine bestimmte Position ist. Die andere Sichtweise ist, dass jemand Talent(e) hat, die ihn für bestimmte Aufgaben besonders befähigen. Dafür gibt es zwar zunehmend, aber immer noch zu wenige Ansätze in Unternehmen mit dem Ziel, Mitarbeiter in ihren Talenten und Begabungen zu fördern. Hier wird meistens von Stärken oder Kompetenzen gesprochen, die dann in Personalentwicklungsprogrammen gefördert werden. 

Es gibt einige Hinweise dafür, dass trotz vieler Talent-Management-Programme der Begriff Talent“ in der Praxis noch nicht angekommen ist:

  • Man redet kaum über Talent. Weder sagt jemand über sich „Ich bin ein Talent.“ noch „Ich habe Talent.“. Das hat viele sehr unterschiedliche Gründe (z.B. kulturell geprägte Bescheidenheit). Dadurch wird das ungeheure Potential, das sich hinter dem Begriff verbirgt, nicht genutzt.
  • Gute Fachkräfte werden häufig zu Führungskräften, weil sie sich weiterentwickeln und in der Hierarchie aufsteigen wollen. Ob das auch ihrem Talent entspricht, wird selten gefragt.
  • Die meisten Mitarbeiter haben trotz aller Fördermaßnahmen nicht das Gefühl, nach ihren Talenten eingesetzt zu sein. Zum Beispiel bestätigen Studien des Gallup Instituts seit vielen Jahren, dass 80% aller Mitarbeiter in Großunternehmen nicht das Gefühl haben, so eingesetzt zu sein, wie es ihren Talenten entspricht. Gründe dafür können sein, dass nicht gezielt nach „Talent“ gefragt wird oder weil die Talente keinen Platz im jeweiligen beruflichen Alltag gefunden haben.
  • Die heute Erwerbstätigen sind selten nach ihren Talenten gefragt worden und können dadurch selten eine gute Antwort darauf geben.
  • Man findet kaum Definitionen zu Talent oder Abgrenzungen des Talentbegriffs zu Stärke, Kompetenz. o.ä.

Das wesentliche Problem beim optimalen Einsatz von Talenten ist, dass der Wunsch und die Notwendigkeit nach individueller Förderung in einer von Prozessen geprägten Welt meist das Nachsehen hat. Die Aufgabe von Führungskräften ist es, sich dieser beiden Pole bewusst zu sein und sie in einer guten Balance zu halten.

Eine Möglichkeit, sich für diese Herausforderung zu wappnen sind unsere Führungskräfte-Seminare.

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